Rabimmel Rabammel Na Bumm

Gestern war Laternenfest im Kindergarten. Nach dem offiziellen Teil sind die Kindergartenfreunde des mittelgroßen Kindes in den Büschen herumgeklettert. Ich wurde gefragt ob es auch klettern darf und meine Antwort war: “ Ja, aber schau wie du allein wieder runter kommst. Ich kraxel da sicher nicht rein.“ Natürlich hab ich mich im Endeffekt in die Büsche geschlagen und das Kind gerettet, weil es natürlich nicht alleine runter gekommen ist. ABER es hat es versucht! Und ich bin während dieses Versuchs daneben gestanden und hab zugesehen. Sehr zur Verwunderung einer Mitmutter, die mich mit großen Augen angeschaut hat, weil ich mich nicht sofort beim ersten „Ich kann das nicht“, todesmutig ins Gestrüpp geworfen habe um mein Kind vom Ast zu pflücken. Ich kenn mein Kind ja. Es schwankt ständig zwischen grenzenloser Selbstüberschätzung und verzweifelter Resignation. Es ist nicht wahnsinnig experimentierfreudig. Wenn es dann mal von sich aus auf diesen Busch klettern will, soll es das bitte machen und bei der Gelegenheit gleich lernen wie man aus einer Situation, in die man sich selbst hineinmanövriert hat, wieder rauskommt. Wenn alle Stricke reißen, ist die Mama da!

Das scheint auf den ersten Blick vielleicht hart aber ich bin halt nicht so der Hubschraubermuttertyp. Nein. Helikopter heißt das! Ich möchte dem mittelgroßen Kind Selbstvertrauen mit auf den Weg geben. Von dem wurde nicht so wahnsinnig viel mitgeliefert in der Basisversion. Dürfte Sonderausstattung sein. Ob das der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Vielleicht überfordere ich sie manchmal aber am Ende ist sie stolz auf sich, weil sie sich was getraut hat. Dabei gehts mir auch darum, dass es mir wichtig ist ihr zu vermitteln, dass es ganz gut ist wenn man hin und wieder nicht so verkopft agiert sondern einfach macht und dann sieht man eh was draus wird. Weniger was wäre wenn, mehr schaun ma mal dann sehn wirs eh. Einfach mal über den Schatten ins kalte Wasser des Bundessportzentrums springen und schwimmen lernen, obwohl man niemanden kennt. Vielleicht trau ich ihr manchmal mehr zu als sie sich selbst, aber ist das nicht unsere Aufgabe als Eltern den Kindern zu zeigen, dass wir an sie glauben? Dabei muss man natürlich immer auch realistisch bleiben. Man kann nämlich zum Beispiel nicht alles werden was man will. Meerjungfrau oder Einhorn scheiden automatisch als Berufswunsch aus, aber das merkt sie dann von allein irgendwann. Bis sie das checkt werde ich wohl weiter augenrollendes Kopfschütteln anderer Eltern ernten wenn ich drauf besteh, dass sie an sich glaubt, so wie ich es tu.

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